Projektvorschlag “über den hörwert XVI”
“über den hörwert XVI” ist eine prozesshafte, öffentliche Untersuchung der Klanglandschaft in der näheren Umgebung des Skulpturenmuseums Glaskasten in Marl. In diesem Projekt folgt Helmut Lemke der Frage, wie Gehörtes kommuniziert und Klang mit kreativen Mitteln gesammelt werden kann.
An einem noch zu bestimmenden Ort nahe des Museums wird ein temporäres Zentrum zur Dokumentation und Kommunikation von ortsspezifischem Klang eingerichtet.
Von diesem Zentrum aus wird Helmut Lemke zu verschiedensten Tages- (und Nacht-) zeiten, in unterschiedlicher Dauer und mit einer Vielzahl von künstlerischen Medien den Klang der näheren Umgebung dokumentieren.
Über einen längeren Zeitraum wird so in dem Zentrum ein Archiv der gehörten / gefundenen Klänge entstehen. Das Archiv ist auch bei Abwesenheit von Helmut Lemke der Öffentlichkeit zugänglich. Zeichnungen werden gesammelt und ausgestellt, ebenso wie Photographien; ein Klangtagebuch kann eingesehen und aufgenommene Klänge können gehört werden."

dieses projekt wurde für den klangkunstpreis nominiert, letztlich aber nicht realisiert.

für die ausstellung zum Preis verarbeitete ich dagegen die reden zur preisverleihung.

zur verleihungszeremonie führte ich die performance ' dr g'zchnt klng' auf:

ich sitze auf einem stuhl mit nem eimer auf'm kopf
ueber mir haengt unter decke eine wasserflasche (kopfueber) aus der es langsam auf den eimer tropft.
Links von mir steht ein eimer auf einem stuhl.
Daneben steht ein schreibpult auf dem papierboegen und stifte liegen.
Auf den boegen wird das publikum aufgefordert, einen klang zu (be)schreiben und diesen beschriebenen, bezeichneten bogen in den eimer auf dem stuhl neben mir zu legen.
Ich nehme die boegen, einen nach dem anderen, lese ihn unter meinem eimer laut und zeichne das gelesene von aussen mit kreide auf den eimer (der bleibt immer auf meinem kopf)
rechts von mir steht ein anderer eimer, in den ich den 'bearbeiteten' bogen lege.